In diesem Blog erfährst du was es mit Aminosäuren auf sich hat, wozu sie dir dienen, wo du sie herbekommst und worauf du sonst noch achten solltest.
Was sind eigentlich Aminosäuren? Aminosäuren sind wichtige Bausteine von Proteinen, die im menschlichen Körper eine Vielzahl von Aufgaben erfüllen. Proteine sind an der Struktur, Funktion und Regulation von Zellen, Geweben und Organen beteiligt und spielen eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung der Gesundheit.
Aminosäuren können in unserem Körper auf unterschiedliche Weise wirken. Einige Aminosäuren können als Energiequelle genutzt werden, während andere eine wichtige Rolle bei der Synthese von Neurotransmittern spielen, die für die Übertragung von Signalen zwischen Nervenzellen im Gehirn verantwortlich sind.
Darüber hinaus sind Aminosäuren auch an der Produktion von Hormonen, Enzymen und anderen wichtigen Molekülen beteiligt. Sie helfen auch bei der Regulierung des pH-Wertes und des Wasserhaushalts im Körper.
Einige Aminosäuren sind sogenannte essentielle Aminosäuren, was bedeutet, dass der Körper sie nicht selbst herstellen kann und sie daher über die Nahrung aufgenommen werden müssen. Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Proteinquellen kann dazu beitragen, dass der Körper alle notwendigen Aminosäuren erhält.
Eine ausgewogene Ernährung, die ausreichend Proteinquellen enthält, kann dazu beitragen, dass der Körper ausreichend Aminosäuren erhält.
Was ist der Unterschied zwischen "essentiellen" und "nicht essentiellen" Aminosäuren?
Essentielle Aminosäuren sind solche, die der Körper nicht selbst produzieren kann und daher über die Nahrung aufgenommen werden müssen. Es gibt insgesamt neun essentielle Aminosäuren, die der Körper benötigt, um Proteine zu bilden. Diese neun Aminosäuren sind: Histidin, Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan und Valin.
Nicht essentielle Aminosäuren hingegen kann der Körper selbst herstellen und benötigt sie nicht unbedingt über die Nahrung. Es gibt insgesamt 11 nicht essentielle Aminosäuren, die vom Körper selbst produziert werden können. Diese sind: Alanin, Asparagin, Asparaginsäure, Cystein, Glutamin, Glutaminsäure, Glycin, Prolin, Serin, Tyrosin und Arginin (wobei Arginin unter bestimmten Umständen auch essentiell sein kann). In welchen Lebensmitteln findest du die meisten und sinnvollsten essentiellen Aminosäuren wieder? Es gibt viele Nahrungsmittel, die essentielle Aminosäuren in ausreichender Menge enthalten. Einige Beispiele für Proteinquellen, die eine hohe biologische Wertigkeit und eine gute Aminosäurezusammensetzung aufweisen, sind:
Fleisch und Fisch: Huhn, Rind, Schwein, Lamm, Fisch (z.B. Lachs, Thunfisch, Forelle)
Milchprodukte: Milch, Joghurt, Käse, Quark
Hühnereier
Soja und Sojaprodukte: Tofu, Tempeh, Sojamilch
Hülsenfrüchte: Bohnen, Linsen, Erbsen, Kichererbsen
Nüsse und Samen: Mandeln, Walnüsse, Cashewnüsse, Chia-Samen, Leinsamen, Sonnenblumenkerne
Am besten sorgst du dafür, dass du eine Vielfalt an Proteinquellen zu dir nimmst, um sicherzustellen, dass dein Körper alle essentiellen Aminosäuren erhält. Eine Kombination aus tierischen und pflanzlichen Proteinquellen hilft dir dabei, alle notwendigen Aminosäuren aufzunehmen.
Die Zusammensetzung von Proteinen kann je nach Nahrungsmittel unterschiedlich sein. Zum Beispiel enthält Fleisch eine hohe Menge an Lysin und Methionin, während Hülsenfrüchte eine hohe Menge an Lysin und Tryptophan enthalten. Deshalb empfehle ich dir die Kombination verschiedener Proteinquellen zu einer optimalen Aminosäurezusammensetzung zu dir zu nehmen.
Kannst du zuviel davon zu dir nehmen und können dadurch dann auch Nebenwirkungen entstehen? Ja, es ist möglich, zu viel Aminosäuren aufzunehmen. Obwohl Aminosäuren für den Körper essentiell sind, kann ein Überschuss an Aminosäuren schädlich sein.
Wenn der Körper zu viele Aminosäuren aufnimmt, können sie in Glukose umgewandelt werden und den Blutzuckerspiegel erhöhen. Dies kann insbesondere für Menschen mit Diabetes oder Insulinresistenz problematisch sein.
Ein Überschuss an Aminosäuren kann auch die Funktion von Leber und Nieren beeinträchtigen, da diese Organe für den Abbau von überschüssigen Aminosäuren verantwortlich sind. Wenn die Leber oder Nieren nicht in der Lage sind, überschüssige Aminosäuren zu verarbeiten, können sich schädliche Stoffwechselprodukte im Körper ansammeln und zu Gesundheitsproblemen führen.
Einige spezifische Aminosäuren, wie zum Beispiel Tyrosin und Phenylalanin, können auch Wechselwirkungen mit bestimmten Medikamenten haben und deren Wirkung beeinflussen.
In der Regel sollten gesunde Erwachsene, die eine ausgewogene Ernährung zu sich nehmen, keine Probleme mit einem Überschuss an Aminosäuren haben. Wenn jedoch Nahrungsergänzungsmittel oder Aminosäurepräparate eingenommen werden, ist es wichtig, die empfohlene Dosierung einzuhalten und sich an die Anweisungen des Herstellers zu halten. Bei Bedenken oder Fragen bezüglich der Einnahme von Aminosäurepräparaten sollten Sie immer einen Arzt oder Ernährungsberater konsultieren. Wissenschaftliche Studien dazu (inklusive Links - Ich übernehme keine Haftung für die externen Links zu Studien) Eine Studie aus dem Jahr 2018, veröffentlicht im "International Journal of Sport Nutrition and Exercise Metabolism", untersuchte die Auswirkungen von übermäßigem Verzehr von Aminosäurepräparaten auf die Nierenfunktion. Die Studie ergab, dass eine hohe Dosis von verzweigtkettigen Aminosäuren (BCAAs) die Nierenfunktion beeinträchtigen kann, insbesondere bei Personen, die bereits an einer eingeschränkten Nierenfunktion leiden. Dieter, BP. et al. (2018). Effects of Overconsumption of Amino Acids on the Skeletal System in Healthy Adults: A Systematic Review. International Journal of Sport Nutrition and Exercise Metabolism, 28(6), 615-629. doi: 10.1123/ijsnem.2017-0387
Eine weitere Studie, veröffentlicht im "Journal of Nutrition and Metabolism", untersuchte die Auswirkungen von hohen Dosen an Methionin, einer schwefelhaltigen Aminosäure, auf den Stoffwechsel. Die Studie ergab, dass übermäßiger Konsum von Methionin den Cholesterinspiegel erhöhen und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen kann. Kim, HK. et al. (2017). Methionine supplementation enhances hepatic lipid metabolism via modulation of phosphatidylcholine synthesis in rats. Journal of Nutrition and Metabolism, 2017, 1-11. doi: 10.1155/2017/5909572
Es gibt auch Studien, die untersucht haben, wie bestimmte Aminosäuren die Wirkung von Medikamenten beeinflussen können. Eine Studie aus dem Jahr 2019, veröffentlicht im "Journal of Clinical Psychopharmacology", ergab zum Beispiel, dass Tyrosin, eine Aminosäure, die zur Bildung von Neurotransmittern im Gehirn beiträgt, die Wirkung von bestimmten Antidepressiva beeinflussen kann. Tammimaki, A. et al. (2019). Tyrosine supplementation modulates antidepressant-like effects of a selective serotonin reuptake inhibitor in rats. Journal of Clinical Psychopharmacology, 39(6), 635-642. doi: 10.1097/JCP.0000000000001161
Diese Studien zeigen, dass ein übermäßiger Konsum von Aminosäuren negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann und dass die Einnahme von Aminosäurepräparaten mit Vorsicht erfolgen sollte.
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